Am Wochenende vor Ostern war trotz winterlicher Temperaturen der Lenz zu Gast in Pöllau, denn die Musikkapelle füllte mit ihren traditionellen Frühjahrskonzerten den Saal der Neuen Mittelschule wieder mit wunderbaren Klängen zum Frühling. Neben einem bunten Konzertprogramm aus sinfonischer Blasmusik wurde vor allem der Scheinwerfer auf unsere jungen Solisten gerichtet.

Nach dem feierlichen Öffnungsstück, der „Overture for Woodwinds“ von Philipp Sparke, bei dem die Holzbläser der Musikkapelle Pöllau ihre große musikalische Qualität unter Beweis stellen konnten, führte Kapellmeister Rainer Pötz die zahlreichen Konzertbesucher klanglich nach Großbritannien. In den vier Sätzen der „Second Suite in F“ verarbeitete der Komponist Gustav Holst sechs verschiedene Melodien aus traditionellen englischen Folksongs. Ein besonderer Höhepunkt im ersten Konzertteil war das Stück „Terra Mystica“ aus der Feder des oberösterreichischen Komponisten Thomas Doss – dieser zeichnet in diesem Auftragswerk die Schönheit und den Charakter seiner Heimat dem Hausruckviertel. Vor der Pause führte die musikalische Reise noch in den Orient mit James Hosays mysteriöser, farbenfroher Instrumentierung im Konzertstück „Persis“.

Ein wesentlicher Fokus der Arbeit der Musikkapelle Pöllau liegt in der Förderung von jungen musikalischen Talenten, daher konnte unser 19-jähriger Schlagzeuger Florian Pöttler das Publikum gleich nach der Pause mit seinem Solostück „Concertino for Percussion and Band“ überzeugen. Als nächste Solistin folgte Eva Rohrhofer mit dem Bravourstück „Scaramouche“ in einer Version für Alt-Saxophon. Auch Eva konnte mit ihrer Vielseitigkeit begeistern – der erste Satz (Vif) des Werkes von Darius Milhaud ist frech, clownesk, sich überpurzelnd, kontrastierend dazu der zweite Satz (Modéré) mit einer lyrischen Stimmung. Michael Mauerhofer wählte charakterlich passend als Solo eine eindrucksvolle und energiereiche Swing-Nummer. „Tobsy“ des österreichischen Komponisten und Dirigenten Siegmund Andraschek brachte auch die Besucher zum Schwingen.

Abgerundet wurde der zweite Teil unseres musikalischen Frühlingsgrußes mit dem Choral „Deep Harmony“, Franz Lehárs bekanntem Konzertwalzer „Gold und Silber“, sowie einer rockigen Version der „Toccata in d-Moll“ von Johann Sebastian Bach.

Traditionsgemäß bedankten wir uns noch beim grandiosen Publikum mit dem „Radetzky-Marsch“. Besonderer Dank geht an unseren Dirigenten Rainer Pötz, an Sprecher Hans-Erich Seemann, allen Sponsoren, sowie an die Solisten und an alle Musikerinnen und Musiker für die intensive Probenarbeit, aber auch die tatkräftige organisatorische Unterstützung.

Fotos: (c) Renè Lueger